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Zusammenleben

Friedenspädagogik

Das Konzept, das dem UNESCO-Bericht "Lernfähigkeit: Unser verborgener Reichtum" zugrunde liegt, wird ausführlicher im Themenkomplex Politikdidaktik auf D@dalos vorgestellt. An dieser Stelle wollen wir uns auf wichtige Passagen zur Friedenserziehung beschränken. Die Grundlage des Konzepts "Lebenslanges Lernen" bilden vier Säulen, wie sie das folgende Schaubild darstellt:



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"Lernen, Wissen zu erwerben setzt voraus, eine ausreichend breite Allgemeinbildung mit der Möglichkeit zu verbinden, eine kleinere Zahl an Disziplinen vertieft zu studieren. In gewisser Weise heißt das auch: Das Lernen lernen, um aus den Gelegenheiten, die ein lebenslanges Lernen bietet, seinen Nutzen zu ziehen.

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Lernen, zu handeln bezieht sich nicht nur auf berufliche Qualifikationen, sondern auch auf die Kompetenz, sich auf neue Situationen einzustellen und im Team zu arbeiten. Dieser Punkt umfasst aber auch die praktische Anwendung des Gelernten im Rahmen der unterschiedlichsten Erfahrungen der Jugendlichen im sozialen und beruflichen Kontext (...).

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Für das Lernen, zusammenzuleben ist es unerlässlich, Verständnis für andere zu entwickeln und gegenseitige, globale Abhängigkeiten zu erfassen, z.B. durch gemeinsame Projekte und Konfliktbewältigungsstrategien. Dabei sind so grundlegende Werte wie Pluralismus, wechselseitiges Verständnis und Frieden zu respektieren.

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Für das Leben lernen schließlich bedeutet, die eigene Persönlichkeit besser zu entfalten und mit zunehmender Autonomie, größerem Urteilsvermögen und wachsendem Verantwortungsbewusstsein handeln zu können. Um dies zu erreichen, darf die Erziehung keines der jedem Individuum innewohnenden Potentiale vernachlässigen: Erinnerungsvermögen, Urteilskraft, Sinn für Ästhetik, manuelle Fertigkeiten, kommunikative Fähigkeiten.

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Während die formalen Bildungssysteme dem Wissenserwerb als solchem Vorrang einräumen und andere Arten des Lernens eher vernachlässigen, ist es heute außerordentlich wichtig, Erziehung in ihrer Gesamtheit zu begreifen. Bildungsreformen und Bildungspolitik sollten sich deshalb in Zukunft sowohl bei den Inhalten als auch bei den Methoden an dieser Vision orientieren."

[aus: Lernfähigkeit: Unser verborgener Reichtum. UNESCO-Bericht zur Bildung für das 21. Jahrhundert. Hrsg. von der Deutschen UNESCO-Kommission. Neuwied; Kriftel; Berlin: Luchterhand, 1997, S. 83]

Der folgende
Ausschnitt aus dem Bericht zeigt, dass der Säule "Lernen, zusammenzuleben" in dieser Konstruktion besondere Bedeutung beigemessen wird - und "Lernen, zusammenzuleben" könnte man auch als Friedenserziehung bezeichnen:

"Nachdem sich die Kommission diese Gedanken zu eigen gemacht hatte, hob sie eine von vier Säulen, die sie als tragendes Gerüst von Bildung sieht, besonders hervor: Lernen, zusammenzuleben, bei den Menschen Verständnis für die Mitmenschen, für ihre Geschichte, Traditionen und geistigen Werte entwickeln. So können sie ein neues Bewusstsein schaffen, das - im Wissen um unsere wachsende gegenseitige Abhängigkeit und ausgehend von einer gemeinsamen Analyse der zukünftigen Risiken und Herausforderungen - die Menschen dazu bringt, gemeinsame Projekte durchzuführen oder unvermeidliche Konflikte auf intelligente und friedliche Art und Weise zu lösen (...). Die Kommission hat eine Vorstellung davon entwickelt, welcher Art Bildung sein sollte, die dieses neue Bewusstsein schaffen und festigen kann. Dabei sieht sie sehr wohl auch die Bedeutung der weiteren drei Bildungssäulen, welche ja die Basis für das Erlernen von Zusammenleben bilden."

[aus: Lernfähigkeit: Unser verborgener Reichtum. UNESCO-Bericht zur Bildung für das 21. Jahrhundert. Hrsg. von der Deutschen UNESCO-Kommission. Neuwied; Kriftel; Berlin: Luchterhand, 1997, S. 18-19]

Welche Vorstellungen die Kommission vom "Lernen, zusammenzuleben" entwickelt hat, zeigt ein weiterer Ausschnitt aus dem Bericht auf einer gesonderten Seite
[... zum Ausschnitt "Lernen, zusammenzuleben"].

[Autor: Ragnar Müller]

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