Einstiege in eine Unterrichtseinheit zur
Globalisierung
Variante 1: Fragebogen
Da Globalisierung als Schlagwort allgegenwärtig ist, bietet es sich in
besonderem Maße an, mit einer Befragung möglichst vieler Personen (am besten
außerhalb der Schule) in das Thema einzusteigen. Hier könnten z.B. Gruppen
gebildet werden, um je unterschiedliche Personengruppen vor Ort zu befragen
(Männer – Frauen; Ladenbesitzer – Verwaltungsangestellte etc.). Die
Ankreuz-Fragen sollten quantitativ, die übrigen Fragen qualitativ ausgewertet
und die Ergebnisse visualisiert werden.
Variante 2: Diskussionsrunde
Da davon ausgegangen werden kann, dass zum Thema Globalisierung aus den Medien
einiges an Vorwissen vorhanden ist, bildet eine freie Diskussion eine
erfolgversprechende Einstiegsmöglichkeit. Ausgangspunkt könnte die folgende
Grafik sein. Die Diskussionsrunde lenkt die Aufmerksamkeit auf die Vielfalt an
Themen, die „irgendwie“ mit „Globalisierung“ zusammenhängen (Gerechtigkeit,
Umwelt, Menschenrechte, Politik und Wirtschaft). Jede Sprechblase sowie die
beiden Äußerungsstränge (gegen und im Uhrzeigersinn) können zum Ausgangspunkt
für eine Diskussion genommen werden.
Variante 3: Aktueller
Presseartikel oder Text aus dem Internet
Jeden Tag stößt man in Zeitungen, Magazinen und im Internet auf Meldungen, die
als Einstieg in eine Unterrichtseinheit zur Globalisierung dienen können. Dies
gilt unabhängig davon, welchen Schwerpunkt man setzen will und welche
didaktische Perspektive man gewählt hat. Die folgende kurze Meldung betont die
wirtschaftliche Dimension der Globalisierung:
Levi Strauss baut
3300 Stellen in USA ab
SAN FRANCISCO (AFP, 09.04.2002). Der Jeans-Hersteller Levi Strauss
schrumpft: Das US-Traditionsunternehmen will 3300 Stellen und damit 20
Prozent seines Personals in den Vereinigten Staaten abbauen, wie Levi in
San Francisco mitteilte. Außerdem sollen im Laufe des Jahres in den USA
sechs der acht Fabriken geschlossen werden, um die Produktion ins Ausland
zu verlagern, wo die Lohnkosten niedriger sind. Damit setzt Levi Strauss
einen Plan um, wonach das Unternehmen seine Kleidung nicht mehr selbst
herstellen, sondern sich auf das Marketing und die Entwicklung
konzentrieren will. Die Umstrukturierung sei notwendig, damit Levi Strauss
konkurrenzfähig bleibe, hieß es. Die zwei Fabriken in den USA sollen in
Betrieb bleiben, damit kurzfristig auf einen möglichen Anstieg der
Nachfrage reagiert werden kann. Levi Strauss ist der älteste
Jeanshersteller der Welt. Die Firma wurde 1853 von dem bayerischen
Einwanderer Levi Strauss zusammen mit seinen Brüdern in New York gegründet. |
[Autor: Ragnar Müller]
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