Grundkurs 3
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Globalisierung

Grundkurs 3: Ursachen der Globalisierung

Komplexe Phänomene lassen sich nur multikausal erklären. Darüber herrscht Einigkeit in der Globalisierungsdebatte, alles weitere bleibt umstritten. Je nachdem, welches Verständnis von Globalisierung zugrundegelegt wird, kommen andere Ursachen und Triebkräfte in den Blick. Das Schaubild nennt häufig angeführte Ursachen, ohne dass die Liste Vollständigkeit beanspruchen könnte.

Ohne Zweifel haben technologische Neuerungen, insbesondere im Informations- und Kommunikationsbereich, eine zentrale Rolle gespielt und spielen sie noch. Das Internet stellt in vielerlei Hinsicht das Sinnbild für Globalisierung dar. Die Globalisierung der Finanzmärkte, das sekundenschnelle Verschieben unvorstellbarer Summen rund um den Globus wäre ohne diese Technologie nicht möglich, ebenso die Organisation transnational integrierter Produktion und vieles mehr.

Die enorme Zunahme des Handels als weiteres zentrales Element der wirtschaftlichen Globalisierung resultiert nicht zuletzt daraus, dass die Kosten für Transport rapide gesunken sind und Waren schneller transportiert werden können. Das gilt besonders für den Dienstleistungssektor: Produkte wie Software oder Datenbanken können per Datenleitung in Sekunden von einem Ende der Welt zum anderen geschickt werden.

Das Ende des Kalten Krieges wird ebenfalls häufig als Ursache benannt. War die Welt im Ost-West-Konflikt in zwei Lager geteilt, die wenig Beziehungen zueinander unterhielten, ist diese Grenze - der „Eiserne Vorhang“ - in den Jahren seit 1989/90 gefallen. Die ehemaligen Staaten des „Ostblocks“ haben sich dem Weltmarkt geöffnet. Immer mehr Staaten vertrauen auf Demokratie und Marktwirtschaft als grundlegende Organisationsprinzipien.

Eine ganz zentrale Rolle - vor allem für die Ebene des Bewusstseins - haben die globalen Probleme gespielt. Davon zeugen nicht nur „Eine-Welt-Läden“ in den hochentwickelten Industriestaaten. Globale Probleme erfordern eine Internationalisierung der Politik und fördern ein globales Bewusstsein. Organisationen wie Greenpeace oder Amnesty International, die sich solchen globalen Themen wie Umwelt oder Menschenrechte widmen, sind Global Players. Ansätze einer Weltgesellschaft zeichnen sich ab.
 

Gerade Globalisierungskritiker wie etwa das Netzwerk ATTAC weisen immer wieder darauf hin, dass wir es nicht mit einem zwangsläufigen Prozess zu tun haben, dass Globalisierung vielmehr wesentlich die Folge der Deregulierungspolitik unter Führung der USA seit dem Zweiten Weltkrieg darstelle (siehe gesonderte Seite "ATTAC"). Ohne die Liberalisierung des Welthandels im Rahmen des GATT bzw. der WTO wäre diese Entwicklung in der Tat nicht denkbar gewesen.
 

Interessante Informationen zu dieser Thematik finden sich in den Internetauftritten der "Bretton Woods"-Organisationen:

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Welthandelsorganisation: www.wto.org

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Internationaler Währungsfonds: www.imf.org

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Weltbank: www.worldbank.org

[Weitere Links finden Sie in der Linkliste zum Themenkomplex Globalisierung]
 

... weiter zu Grundkurs 4: Folgeprobleme der Globalisierung

[Autor: Ragnar Müller]

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