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Aktivierende Methoden des Politikunterrichts
Gruppenpuzzle
Das Gruppenpuzzle ist eine besondere, ergänzte Form der Gruppenarbeit.
Verschiedene Gruppen erarbeiten ein Thema arbeitsteilig. Hierzu wird das Thema
in mehrere Teilaspekte aufgeteilt (im Schaubild sind es vier). Für jeden
Teilaspekt müssen durch die Lehrerin zuvor Informationsmaterialien entwickelt
werden.

Möglicher Ablauf eines Gruppenpuzzle mit vier Gruppen
1. Schritt: Jeder Teilnehmer erhält Informationsmaterialien zu
jeweils einem der Teilaspekte. Dadurch ergeben sich automatisch vier Gruppen,
die sogenannten Stammgruppen. Die Materialien können neben Text auch
Grafiken etc. enthalten. Wichtig ist, dass sie genaue Erschließungsfragen
umfassen. Die Teilnehmer arbeiten die Materialien in Einzelarbeit durch. |
Beispiele
Institutionen der Europäischen Union - Gruppenpuzzle mit fünf
Gruppen (siehe Beispiel):
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Europäische Kommission |
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Europäisches Parlament |
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Rat der Europäischen Union |
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Europäischer Rat |
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Europäischer Gerichtshof |
Dimensionen der Globalisierung - Gruppenpuzzle mit vier Gruppen
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Wirtschaft |
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Politik |
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Umwelt |
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Gesellschaft / Kultur |
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2. Schritt: In den Stammgruppen werden
offene Fragen geklärt (unter Umständen gibt der Lehrer Hilfestellungen).
Innerhalb der Gruppe wird geprüft, ob jeder die Ergebnisse verstanden hat, denn
jeder soll diese Ergebnisse im nächsten Schritt den anderen vermitteln.
3. Schritt: Nun werden die
Ergebnisse der Stammgruppen untereinander ausgetauscht, aber nicht - wie üblich
- frontal durch Gruppensprecher, sondern durch jedes einzelne Gruppenmitglied
vor anderen Mitgliedern einer neuen Gruppe. Diese neuen Gruppen, die
Expertengruppen, werden gebildet, indem sich vier Teilnehmer aus vier
unterschiedlichen Stammgruppen zusammenfinden. Dadurch, dass jedes einzelne
Mitglied der ursprünglichen Stammgruppen "seine" Ergebnisse auch verständlich
erläutern können muss, erhöhen sich mit dieser Methode die Chancen, dass sich
viele oder sogar alle Teilnehmer motiviert an der Gruppenarbeit beteiligen.
4. Schritt: Anschließend gehen die Teilnehmer wieder in ihre Stammgruppen
zurück und fassen dort die Ergebnisse des Austausches in der Expertengruppe
zusammen.
5. Schritt: In einem abschließenden Unterrichtsgespräch (oder mit einer
anderen Methode) können die inhaltlichen Ergebnisse der Arbeit sowie der Ertrag
der besonderen Vorgehensweise im Rahmen des Gruppenpuzzle ausgewertet werden.
Vor- und Nachteile der Methode
Zu den Vorzügen dieser Methode zählt sicherlich, dass neben kognitiven auch
soziale und methodenbezogene Lernziele verfolgt werden. Insbesondere die
Tatsache, dass die Lernenden zu Lehrenden werden, kann nicht nur die Motivation
erhöhen, sondern führt zu einem nachhaltigeren Lernerfolg und zum Einüben
wichtiger Schlüsselqualifikationen (Erklären, Zuhören).
Wie bei allen in diesem Grundkurs vorgestellten Methoden gilt auch hier, dass
der hohe Vorbereitungsaufwand negativ zu Buche schlägt. Mit der Qualität der vom
Lehrer vorbereiteten Materialien steht und fällt aber der Erfolg dieser Methode.
Außerdem kann der Einsatz des Gruppenpuzzle natürlich auch misslingen. Darüber
hinaus kann die Lebhaftigkeit, die sich unter anderem aus den Gruppenwechseln
ergibt und sich gelegentlich an der Grenze zum Chaos bewegen mag, die
Toleranzschwelle einiger Lehrer überschreiten.
Beispiel: Gruppenpuzzle zum EU-Institutionengefüge
Zur Veranschaulichung stellen wir auf einer weiteren Seite sämtliche Materialien
für ein Gruppenpuzzle zu den fünf wichtigsten Organen der Europäischen Union zur
Verfügung ...
... zum Beispiel
[Autoren: Ragnar Müller/Prof. Dr. Wolfgang
Schumann]
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