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Beispiel für ein patriarchales Gesellschaftssystem: Nahöstliche Nomadenstämme Der Patriarch hatte die selbstverständliche Autorität über die Mitglieder seiner Familie. Die Ehefrau trug seinen Namen und wohnte auf seinem Grund und Boden. Sie nannte ihn "Ba’al" (Herr). In den zehn Geboten wird die Ehefrau als Besitz aufgeführt, zusammen mit Sklave, Sklavin, Rind und Esel (Exodus 20:17), ebenso die Kinder, wobei die Söhne als Erben und Nachfolger willkommen waren. Dagegen konnte der Vater seine Tochter auch in die Sklaverei oder Prostitution verkaufen. Der Mann genoss volle sexuelle Freiheit, die Frau nicht. Er konnte sich Nebenfrauen nehmen. Die Söhne von Nebenfrauen und Prostituierten konnten als legitim anerkannt werden und alle Rechte antreten, wenn die Hauptfrau keine Söhne gebar. Starb der Mann, ohne einen volljährigen Sohn zu hinterlassen, musste die Witwe einen Onkel oder Bruder des Mannes heiraten, damit der Besitz im Stamm blieb. Allerdings war die Frau als Mutter hochgeachtet. Frauen konnten zunächst noch einen hohen Status als Priesterinnen im Kult um die Fruchtbarkeitsgöttinnen erreichen. Doch mit dem Auftreten der monotheistischen Religionen wurden diese Kulte zurückgedrängt. Es war Brauch, nach Ende von bewaffneten Konflikten die besiegten Männer zu töten, die besiegten Frauen dagegen zu vergewaltigen und zu versklaven, so dass man ihre produktiven Kräfte (die Arbeit) und ihre reproduktiven Kräfte (Kinder gebären) zum Wohle des eigenen Stamms missbrauchen konnte. [Autorin: Dorette Wesemann, Radaktion: Ragnar Müller]
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