Planungsfragen
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Politikdidaktik

Das folgende Schaubild versucht, die Planungsfragen, die sich bei der Erstellung einer Unterrichtseinheit für den Politikunterricht stellen, übersichtlich darzustellen. Ein erläuternder Text findet sich unter dem Schaubild.

"Diese Fragen beziehen sich auf die konkreten Ziele des Politikunterrichts und ihre Legitimation, auf die Lerninhalte und die Begründung ihrer Auswahl, auf die gesellschaftlichen, institutionellen und individuellen Lernvoraussetzungen sowie auf die Organisation des Lernprozesses, das heißt auf die Auswahl der Methoden und Medien, der Arbeits- und Interaktionsformen. Die Planungsentscheidungen, die Lehrerinnen und Lehrer immer wieder treffen müssen, liegen also auf unterschiedlichen Ebenen, sind jedoch eng miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Sie beziehen Erkenntnisse der politikdidaktischen Diskussion ebenso mit ein wie Ergebnisse der Politikwissenschaft und anderer Sozialwissenschaften.

Der folgende Fragenkatalog darf nicht als Rezept für die Unterrichtsplanung missverstanden werden. Trotz aller Zutaten steht am Ende keine fertige Unterrichtseinheit und auch der Unterrichtserfolg ist nicht garantiert. Die Fragen sind vielmehr ein Suchinstrument, mit dessen Hilfe Lehrerinnen und Lehrer während der Planung überprüfen können, ob sie wichtige Überlegungen ausgespart haben oder ob zentrale Aspekte nicht ausreichend bedacht und berücksichtigt worden sind. Der Fragenkatalog ist auch keineswegs vollständig, und seine Grundlage ist nicht eine systematische fachdidaktische oder fachwissenschaftliche Theorie oder Konzeption, sondern es sind die Probleme der Unterrichtspraxis selbst, die zu diesen Fragen geführt haben. (...)

Die Fragen wurden drei verschiedenen Ebenen der Unterrichtsplanung zugeordnet und so weit wie möglich in eine logische Struktur gebracht. Daraus könnte leicht der Eindruck entstehen, Unterrichtsplanung sei ein additiver Vorgang und die Fragen enthielten eine bestimmte Abfolge, die bei der Bearbeitung einzuhalten sei. Dies wäre ein falscher Eindruck, und er würde ein wichtiges Merkmal von Unterrichtsplanung außer acht lassen. Unterrichtsplanung ist nämlich kein linearer, sondern ein zirkulärer Denkprozess. Dies bedeutet zweierlei: Zum einen ist der Beginn des Planungsprozesses nicht festgelegt. Lehrer/innen können praktisch mit jeder Frage in die Planung einsteigen, müssen jedoch im Verlauf ihrer Überlegungen alle Fragen reflektieren und Entscheidungen dazu treffen. Zum anderen stehen alle Planungsfragen in einer engen Beziehung zueinander. Das heißt, die Entscheidung zu einer Frage hat Auswirkungen auf alle anderen Entscheidungen. Notwendig ist eine ständige Abstimmung und Korrektur so lange bis alle Planungsentscheidungen zueinander passen."

[Politikdidaktik kurzgefasst. Planungsfragen für den Politikunterricht, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 326, Bonn 1994; S. 9-11]

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