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Politikdidaktik

Grundlagen der politischen Bildung

Politische Bildung ist ein weites Feld. An dieser Stelle müssen wir uns auf einige Anmerkungen beschränken. Gesonderte Abschnitte befassen sich mit den Begriffen Politik und Bildung. Der folgende Textauszug beschäftigt sich mit dem Problem der Wertorientierung und Wertegebundenheit der politischen Bildung:

"Politik und Bildung und dementsprechend auch politische Bildung sind Formen intentionalen Handelns; sie orientieren sich an Zielen bzw. Werten. In einer pluralistischen Gesellschaft stellt sich die Frage, ob und wie man zu einem Konsens über Werte kommen kann. Für die freie Jugend- und Erwachsenenbildung mag man auf Konsensbildung durch öffentliche Diskussion vertrauen; politische Bildung in öffentlicher Verantwortung bedarf aber darüber hinaus der Legitimation ihrer Wertbezüge.

Der moderne Staat kann die Frage nicht beantworten, welches das höchste Gut in einem pluralistischen Werteensemble sei. Wir können uns zwar darauf einigen, dass er schlimme Übel verhindern soll, und als Kultur- und Sozialstaat muss er seine Tätigkeit auch positiv an Werten orientieren. Aber wir können Politik nicht verstehen als 'Verwirklichung' oberster Werte, sondern als Regelung von Konflikten und als Ringen um die jeweils bessere Ordnung im Blick auf allgemein anerkannte Ziele, die als Richtwerte ständige Aufgabe bleiben. Politik ist nicht Vollzug eines geschichtlichen oder moralischen Gesetzes, sondern situationsbedingtes Handeln in Interessen- und Zielkonflikten. 'Grundwerte' sind für Politik nicht realisierbare Programmpunkte, sondern regulative Ideen. Wertorientierung und streitiger Entscheidungsprozess gehören zusammen. Dem muss politische Bildung gerecht werden."

[Bernhard Sutor, Theoretische Grundlagen; in: Wolfgang W. Mickel (Hrsg.), Handbuch zur politischen Bildung; Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Band 358, Bonn 1999, S. 66-67]

Was genau die Aufgaben politischer Bildung sind, bleibt im Detail umstritten und Veränderungen unterworfen. Der folgende Textauszug nennt trotzdem einige Aufgabenfelder, die als konsensfähig gelten können:

"1. Ausbildung und Festigung eines freiheitlich demokratischen Wertbewusstseins,
2. Verstehen der Grundstruktur von Politik als Lösung aktueller Probleme durch Herbeiführung von verbindlichen Entscheidungen in strittigen gesellschaftlichen Fragen,
3. Orientierungswissen in wichtigen aktuellen Politikbereichen mit Zukunftsbedeutung, z.B. die Demokratie und ihre Gefährdungen, das Verhältnis von Ökonomie und Ökologie, die Zukunft der Erwerbsgesellschaft, die Globalisierung, die Einigung Europas,
4. Erwerb gewisser Fertigkeiten wie Umgang mit Informationen, Medien usw.
Hieraus ergeben sich unmittelbar zwei Aufgabenfelder mit unverzichtbaren, zugeordneten Inhalten: 1. Konkretisierung der Grundwerte (...). 2. Verstehen des politischen Entscheidungsprozesses mit den beiden Aspekten:
- Entscheidungsträger und ihre Legitimation (Parlament, Regierung, Abstimmungen und Wahlen, Föderalismus);
- Entscheidungsinhalte und ihre Quellen: Interessen und ihre Agenten (Bürgerinitiativen, Verbände, Parteien, Medien)."

[Klaus Rothe, Aufgabenfelder; in: Wolfgang W. Mickel (Hrsg.), Handbuch zur politischen Bildung; Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Band 358, Bonn 1999, S. 97]

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