Grundkurs 5
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Politikdidaktik



Im vierten und letzten Schritt der Erstellung einer Unterrichtseinheit geht es um die Planung des Unterrichtsverlaufs. In der Regel werden idealtypisch folgende Phasen des Unterrichts unterschieden:
- Einstieg
- Information
- Anwendung
- Problematisierung

Das folgende Schaubild nennt die wichtigsten Bestandteile der Phasen:

Zusammenfassung: Erstellung einer Unterrichtseinheit

Zum Abschluss des Grundkurses wollen wir die wichtigsten Aspekte zusammenfassen, die es bei der Erstellung einer Unterrichtseinheit im Fach Politik zu berücksichtigen gilt. Wir haben ein 4-teiliges Raster vorgeschlagen, das mit der Einarbeitung in den Sachbereich beginnt. Hier kann ein Analyseschema hilfreich sein, das Schlüsselfragen entlang der drei Politikdimensionen formuliert (siehe "Checkliste" in Grundkurs 2). Die sorgfältige Einarbeitung bildet die conditio sine qua non für erfolgreichen Politikunterricht.

Im zweiten Schritt geht es darum, eine didaktische Perspektive zu wählen. Das kann nur sinnvoll geschehen, wenn man den Sachbereich inhaltlich durchdrungen hat. Nur dann wird man in der Lage sein, aus der Fülle des Stoffs die Perspektive zu destillieren, die den Sachbereich für die Schüler aufschließt. Die didaktische Perspektive bildet die Verknüpfung von Inhalt und Ziel - sie bildet die Antwort auf die beiden Fragen: Was will ich bei den Schülerinnen erreichen? Wo setze ich den inhaltlichen Schwerpunkt? Bei der Wahl der didaktischen Perspektive müssen folgende Punkte beachtet werden:

bulletEs muss sich um einen politisch zentralen Aspekt des Sachbereichs handeln.
bulletEs muss fachwissenschaftlich vertretbar sein: Was in der Wissenschaft kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers sein.
bulletNeben den besonderen Zielen der Unterrichtseinheit müssen auch die übergeordneten Ziele des Politikunterrichts berücksichtigt werden (z.B. Interesse für Politik wecken, Befähigung zur selbständigen Analyse etc.).
bulletDie didaktische Perspektive muss offen sein und verschiedene Urteile erlauben.
bulletEntscheidungshilfen bei der Wahl der Perspektive können die Kategorien Betroffenheit und Bedeutsamkeit bilden, die helfen, die Distanz zwischen den Schülerinnen und dem Thema oder der Politik im allgemeinen zu vermindern.

Im dritten Schritt wird das Thema formuliert - als Zuspitzung und schülergerechte Formulierung der gewählten didaktischen Perspektive, mit der es übereinstimmen muss. Das Thema muss problemorientiert und offen sein, häufig wird es in Form einer Frage oder einer Gegenüberstellung von These und Antithese formuliert. Im Rahmen dieser Zielsetzung soll es nach Möglichkeit motivieren, Interesse wecken oder provozieren.

Die Planung der Unterrichtsverlaufs bildet den vierten und letzten Schritt des hier vorgeschlagenen Rasters. Hier gilt es in besonderem Maße, die Planungsfragen zu berücksichtigen, die wir in Form eines Schaubilds auf einer gesonderten Seite dargestellt haben (siehe Schaubild "Planungsfragen"). Das folgende Schaubild veranschaulicht die vier Schritte anhand des Beispiels einer Unterrichtseinheit zum Thema Globalisierung:

[Autor: Ragnar Müller]

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Themen: neu: Web 2.0 I  Menschenrechte  I  Vorbilder  I  Demokratie  I  Parteien  I  Update: Europa  I  Globalisierung  I  Vereinte Nationen  I  Nachhaltigkeit

Methoden:    Politikdidaktik    II    Friedenspädagogik    II    Methoden

     


 

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