Fair Play
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Friedenspädagogik

Was ist Fair Play?

Fairness bedeutet Einhaltung von vereinbarten Regeln, Verzicht auf unberechtigte Vorteile, Chancengleichheit, rücksichtsvolles Verhalten, Achtung des sportlichen Gegners und Akzeptanz des Anderen. Fairness als sportliche und moralische Grundhaltung ist in der heutigen Welt bedroht, nicht nur im Sport, sondern auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Gleichzeitig bieten die Regeln der Fairness nachvollziehbare Möglichkeiten für eine Orientierung in einer Welt voller Konkurrenz.





Zehn Grundsätze der Fair Play-Erziehung

1. Fair Play ist Ausdruck einer menschlichen Haltung, die sich im achtsamen Verhalten gegenüber sich selbst, gegenüber anderen, aber auch gegenüber der Um- und Mitwelt ausdrückt. Fair Play beweist sich im Sport, aber nicht nur dort.

2. Fair Play ist die Kernqualität der Einstellung im zwischenmenschlichen und mitweltbezogenen Bereich. Appelle, Verbote oder Strafen sind keine probaten Mittel, sie situationsübergreifend und mit Dauerwirkung zu fördern. Es müssen handlungswirksamere Methoden gewählt werden.

3. Faires Verhalten setzt bestimmte Fähigkeiten voraus. Achtsamkeit, Ehrlichkeit, Selbstvertrauen, Rücksichtnahme, Verlierenkönnen und Einfühlungsvermögen (Empathie) sind diese Voraussetzungen, die es dazu braucht, und die es gezielt zu fördern und zu entwickeln gilt. Moralisches Lernen bedeutet stets Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Faires Verhalten kann letztlich nicht gelehrt, dafür aber vorgelebt und gelernt werden.

4. Diese Fähigkeiten werden in einer Unterrichtsatmosphäre gefördert, in der Kameradschaftlichkeit, Offenheit und Verständnis möglich ist.

5. Dem Erfolgsprinzip, das sich in Konkurrenz, Sieg und Niederlage ausdrückt, muss die Schärfe genommen werden. Vielmehr müssen auch das Wohlbefinden, das Zusammenspiel, das Spielerlebnis, die Qualität eines Spiels überhaupt sowie die inneren Empfindungen angestrebt, betont, hervorgehoben und gepflegt werden.

6. Nicht nur was wir tun ist wichtig, sondern vor allem: wie wir es tun.

7. Wir sind die Vorbilder - nicht unsere Worte, sondern die Art, wie wir mit den Schüler/innen umgehen, und die Art, wie wir Konflikte lösen, macht uns glaubwürdig.

8. Moralisches Handeln setzt Selbständigkeit und Verantwortungsgefühl voraus. Dafür müssen Lerngelegenheiten geschaffen werden, beispielsweise bei der Mitgestaltung des Unterrichts oder bei der Festlegung formeller und informeller Regeln.

9. Die Bereitschaft und Fähigkeit, Konflikte lösen zu können, muss frühzeitig gefördert werden. Konflikte dürfen nicht nur negativ bewertet werden; sie können und müssen auch als Chance zur Veränderung und zur Entwicklung, aber auch als Herausforderung, noch mehr am Thema Fair Play zu arbeiten, aufgefasst werden.

10. Ziel der Fair Play-Erziehung muss es auch sein, weniger Schiedsrichter einzusetzen, nicht mehr. Der Schiedsrichter sollte in jeden Einzelnen von uns „transplantiert“ werden. Dies kommt im folgenden Zitat zum Ausdruck: „Jeder achtet darauf, dass er von seinem Nachbarn nicht betrogen wird. Aber es kommt der Tag, an dem er anfängt, darauf zu achten, dass er seinen Nachbarn nicht betrügt.“

[Canadian Olympic Association 1989; aus: Schweizerischer Olympischer Verband in Verbindung mit der Deutschen Olympischen Gesellschaft (Hg.): Erziehung zu mehr Fairplay. Anregungen zum sozialen Lernen - im Sport, aber nicht nur dort! Bern 1998]

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"Fair Play bezeichnet nicht nur das Einhalten der Spielregeln, Fair Play umschreibt vielmehr eine Haltung des Sportlers: der Respekt vor dem sportlichen Gegner und die Wahrung seiner physischen und psychischen Unversehrtheit. Fair verhält sich derjenige Sportler, der vom anderen her denkt." (Auszug aus der "Deklaration des Internationalen Fair Play-Komitees")

[Uli Jäger, Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V.]

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