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 |  | Die Treibhausgase 
  
    | Treibhausgase 
    sind infrarot-absorbierende, natürliche oder synthetische Gase, die 
    überwiegend durch Emissionen in die Atmosphäre gelangen, teilweise aber auch 
    durch chemische Reaktionen dort entstehen. 
 Bei den meisten Treibhausgasen handelt es sich um Spurengase, die weniger 
    als 1% des gesamten Gasvolumens ausmachen.
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          | Treibhausgase, 
          deren Emissionen nach dem Kyoto-Protokoll (siehe
          Chronologie) gesenkt 
          werden müssen: 
          Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), 
          Distickstoffoxid (N2O), Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FCKW/HFC), 
          Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW/PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) |  |  
 CO2 
Kohlendioxid 
 CO2 ist das wichtigste Gas, das den zusätzlichen Treibhauseffekt verursacht (ca. 
50% Anteil am anthropogenen Treibhauseffekt). Laut IPCC-Bericht von 2001 
erfolgte seit 1750 eine Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre um 31%. 
Etwa 75% der anthropogenen CO2-Emissionen in die Atmosphäre während der letzten 
20 Jahre hat ihre Ursache in der Verbrennung fossiler Brennstoffe.
 
 
  
 Entstehung
 
  |  | Verbrennung fossiler Brennstoffe (Erdöl, 
  Erdgas, Kohle) |  |  | Rodung von Wäldern |  |  | Bodenerosion (Oxidation des im Boden 
  gespeicherten Kohlenstoffs) |   Abbau
 Ozeane und Pflanzen (v.a. große Waldgebiete) 
entziehen der Atmosphäre CO2 (CO2-Senken) 
 
 CH4 
Methan 
 Seit 1750 ist die Methan-Konzentration in der Atmosphäre um 151% angestiegen und 
der Anstieg dauert an (IPCC-Bericht von 2001). Methanmoleküle haben ein großes 
Wärmeabsorptionsvermögen, d.h. auch geringe Konzentrationen erzielen 
hinsichtlich des Treibhauseffektes eine große Wirkung.
 
 Entstehung
 
 Methan entsteht durch bakteriellen Abbau von organischem Material unter 
anaeroben Bedingungen (unter Sauerstoff-Abschluß). Natürliche Quellen:
 
  |  | Feuchtgebiete (Sümpfe) |  |  | Tiere, z.B. Termiten (Termiten verdauen Holz 
  mithilfe von Methan-erzeugenden Bakterien), Wiederkäuer |   Anthropogene 
Quellen:  
  |  | Reisfelder |  |  | Viehhaltung (Die Bakterien im Magen einer 
  Kuh produzieren pro Tag etwa 100 l Methan) |  |  | Mülldeponien |  |  | Förderung und Transport von Erdgas |  |  | Kohlebergwerke |  |  | Misthaufen, Güllegruben |  
 
 N2O  Distickstoffoxid, 
Lachgas 
 Distickstoffoxid ist mehr als 300 mal so treibhauswirksam wie CO2.
 
 Entstehung
 
 Distickstoffoxid entsteht hauptsächlich durch die mikrobielle Umwandlung des im 
Boden vorhandenen Stickstoffs. Die durch menschlichen Einfluss verstärkte 
N2O-Bildung ist auf einen erhöhten Stickstoffeintrag in die Böden 
zurückzuführen, v.a. durch Landwirtschaft, Industrie und Verkehr.
 
 Abbau
 
 Durch photochemische Reaktionen in der Stratosphäre.
 
 
 H2O  Wasserdampf
 Mit einem Anteil von bis zu 3% gehört Wasserdampf nicht zu den atmosphärischen 
Spurengasen. Durch seine hohe Konzentration spielt er eine wichtige Rolle beim 
natürlichen Treibhauseffekt, obwohl die Wassermoleküle nur einen bestimmten 
Wellenbereich der von der Erde abgestrahlten Wärme absorbieren. Wasserdampf hat 
eine relativ kurze Verweildauer in der Atmosphäre und gelangt durch 
Niederschläge auf die Erde zurück.
 
 
 FCKW  Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, 
Vollhalogenierte KW
 Bei den FCKW handelt es sich um rein synthetische Stoffe (kommen in der Natur 
nicht vor). Sie wirken nicht nur als Treibhausgase, sondern sind v.a. für den 
Abbau der Ozonschicht, unseres "UV-Schutzschildes", in der Stratosphäre 
verantwortlich. Aufgrund der Maßnahmen nach dem Montrealer Protokoll (siehe
Chronologie) steigen ihre 
Konzentrationen seit 1996 glücklicherweise kaum noch an oder gehen sogar zurück.
 
 FCKW-Quellen
 
  |  | Treibmittel bei Aerosolen (Sprühdosen), 
  Schaum- und Dämmstoffen |  |  | Kältemittel bei Kühlgeräten und Kälteanlagen |  |  | Lösungs- und Reinigungsmittel |   Abbau
 Nur durch Photolyse in der Stratosphäre, bei der die gebildeten Chloratome den 
Ozonabbau bewirken.
 
 
 H-FCKW  Teilhalogenierte 
Fluor-Chlor-KohlenwasserstoffeHFC 
 Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe
 FKW 
 Fluor-Kohlenwasserstoffe
 PFC 
 Perfluorierte Kohlenwasserstoffe
 
 Sie werden größtenteils als Ersatzstoffe für FCKW eingesetzt, da sie die 
Ozonschicht nicht zerstören. Allerdings wirken sie als Treibhausgase. Ihre 
Konzentrationen in der Atmosphäre steigen teilweise gegenwärtig noch an.
 
 
 SF6 
Schwefelhexafluorid
 Hierbei handelt es sich um ein sehr reaktionsträges Gas, das daher v.a. in 
Hochspannungsanlagen der Schwerindustrie und als Füllgas in Schallschutzfenstern 
und Autoreifen eingesetzt wird. SF6 ist das Gas mit dem höchsten 
Treibhauspotenzial. Eine Tonne SF6 belastet die Atmosphäre in einer 
Größenordnung, die ca. 23.900 Tonnen CO2 entspricht.
 
 
 O3 Ozon
 Treibhauswirksam und zudem in höheren Konzentrationen toxisch ist das Ozon, das 
in der unteren Troposphäre (bodennah) vorkommt. Es entsteht einerseits auf 
natürlichem Weg, wird aber auch in der Troposphäre durch photochemische 
Reaktionen aus Verkehrsemissionen gebildet.
 
 Anmerkung:
 
 Über Ballungsräumen mit einer hohen Emissionsdichte von Stickoxiden NOX, 
Kohlenmonoxid CO und flüchtigen organischen Verbindungen kommt es bei intensiver 
Sonneneinstrahlung (sommerliches Hochdruckwetter) immer häufiger zu relativ 
hohen Ozonbelastungen (Sommersmog).
 
 Ozonschicht: Das bodennahe Ozon, das den Treibhauseffekt verstärkt und 
als Sommersmog die Gesundheit der Menschen angreift, darf nicht verwechselt 
werden mit dem Ozon, das in der Stratosphäre vorkommt und dort eine für das 
Leben auf der Erde maßgebliche Rolle spielt. Es bildet als Ozonschicht einen 
Schutzschild gegen die UV-Strahlung des Sonnenlichtes.
 
 [Autorin: Dipl.Biol. Marietta Enss, 
Redaktion: Ragnar Müller]
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