Methode 3
Nach oben Methode 1 Methode 2 Methode 3 Methode 4 Methode 5 Methode 6 Methode 7 Methode 8 Methode 9 Methode 10

 

Friedenspädagogik

Methoden der Konfliktanalyse (3): Systematische Befragungen - das Analyseraster des "Media Peace Center"

Interessen

bullet

Definieren Sie die Interessen der Parteien (Bedürfnisse, Befürchtungen, Hoffnungen, Ziele/Zielvorstellungen)

bullet

Wie gehen sie mit ihren Interessen um?

bullet

Konzentrieren sie sich nur auf Forderungen und Standpunkte?

bullet

Nehmen sie die Interessen als entgegengesetzt, als konflikthaft wahr?

bullet

Verhalten sie sich als hätten sie einen Gegner, als handelte es sich um ein Nullsummenspiel?

bullet

Nehmen sie irgendwelche gemeinsamen Interessen wahr?

Optionen

bullet

Welche Optionen werden, wenn überhaupt, diskutiert?

bullet

Ist es wahrscheinlich, dass die Parteien selbst Optionen entwickeln?

bullet

Gibt es Optionen, welche die Interessen der Parteien befriedigen könnten?

Alternativen

bullet

Was werden die Parteien tun, um ihre Ziele zu erreichen, wenn es keine ausgehandelte oder vermittelte Konfliktregelung gibt (wenn keine Einigung erzielt wird)?

bullet

Welche Personen oder Organisationen könnten dazu in der Lage sein, die Entwicklung von Alternativen zu beeinflussen?

Kriterien

bullet

Gibt es, lokal oder woanders, auf diesen Fall anwendbare Standards?

bullet

An welchen Maßstäben machen die Parteien in diesem Fall “fairen Umgang” fest?

bullet

Nehmen sie sich gegenseitig als legitime Verhandlungspartner wahr?

bullet

Fühlen sie sich gerecht behandelt?

bullet

Handelt es sich um einen Willenskonflikt? Drohungen? Wie wenden sie Kriterien an, wie diskutieren sie diese?

Kommunikation

bullet

Sind die Parteien dazu in der Lage, miteinander zu kommunizieren?

bullet

Hat es signifikante Fälle von Fehlkommunikation gegeben?

bullet

Wie haben sie miteinander kommuniziert? Über welche Kanäle?

bullet

Wie nehmen sie einander wahr? Gibt es eine signifikante Fehlwahrnehmung?

bullet

Gibt es kulturelle Unterschiede, die für Kommunikationsprobleme verantwortlich sein könnten?

Beziehung

bullet

Wie gehen die Parteien im Moment miteinander um? Nötigung? Verständnis? Gegenseitige Anerkennung als Person?

bullet

Wie beeinflusst die Geschichte der Parteien die Art, wie sie momentan miteinander umgehen?

bullet

Wie werden die Machtverhältnisse wahrgenommen?

Zugeständnisse

bullet

Wer sind die relevanten Entscheidungträger und Meinungsführer?

bullet

Besitzen sie, oder jemand anderes, die Autorität, auf Kosten anderer Zugeständnisse zu machen?

bullet

Unter welchen Bedingungen könnten sie Zugeständnisse machen?

bullet

Wie tragfähig könnten diese sein?

Interessenanalyse

In Betracht zu ziehen ist:

bullet

Wem könnte etwas am Ergebnis liegen?

bullet

Wer könnte sich für den Ablauf interessieren?

bullet

Wer könnte jeweils betroffen sein?

bullet

Wer könnte wollen, dass er als Beteiligter wahrgenommen wird?

bullet

Wem könnten die Betroffenen verantwortlich sein?

bullet

Wessen Autorität könnte notwendig sein?

bullet

Wessen Unterstützung ist entscheidend?

bullet

Wer könnte dazu in der Lage sein, den Prozess zu sabotieren?

bullet

Wer könnte die Umsetzung einer Übereinkunft verhindern?

bullet

Machen sich die Parteien um lang- oder kurzfristige Entwicklungen Gedanken?

bullet

Gibt es Bedenken hinsichtlich Gewalt, Sicherheit, Reputation, Präzedenzfällen, Pflichtbewusstsein, Arbeitsplätzen, ”nicht Greifbarem”?

bullet

Hören Sie sich die Lösungsvorschläge an und fragen Sie: ”Warum favorisieren sie diese?”

bullet

Wenn Sie nach Interessen forschen, die hinter den Verhandlungspositionen stehen, so stellen Sie klar, dass es ihnen nicht darum geht, von den Parteien Zugeständnisse zu verlangen.

bullet

Bitten Sie die Akteure darum, ihre Visionen von einem idealen Ergebnis zu beschreiben sowie ihre schlimmsten Befürchtungen. Schließen Sie von diesen Szenarien auf ihre Interessen.

bullet

Stellen Sie Vermutungen über Dinge an, an denen sie interessiert sein könnten, über die sie sich Sorgen machen oder vor denen sie Angst haben könnten. Bitten Sie sie darum, Ihre Einschätzung zu korrigieren und zu ergänzen.

Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts hat das “Media Peace Centre” in Südafrika und im Ausland Workshops für Journalisten veranstaltet, bei denen es um eine konstruktivere Art der Konfliktberichterstattung ging. Das ”Mediation Project for Journalists” (MPJ) lebt von den Trainings- und Lehrerfahrungen verschiedener Konfliktlösungsexperten, darunter die der ”Conflict Management Group” (CMG) an der Universität Harvard. Das oben wiedergegebene Analyseraster wurde von der CMG entwickelt.

[Conflict Management Group: Report Conflict. Skills for Conflict Analysis. Track Two, Vol 7, No. 4, December 1998, http://ccrweb.ccr.uct.ac.za/two/7_4/p44_reporting_conflict.html]

[Seitenanfang]

 

horizontal rule

Themen: neu: Web 2.0  I  Menschenrechte  I  Vorbilder  I  Demokratie  I  Parteien  I  Update: Europa  I  Globalisierung  I  Vereinte Nationen  I  Nachhaltigkeit

Methoden:    Politikdidaktik    II    Friedenspädagogik    II    Methoden

     



 

Dieses Onlineangebot zur politischen Bildung wurde von agora-wissen entwickelt, der Stuttgarter Gesellschaft für Wissensvermittlung über neue Medien und politische Bildung (GbR). Bei Fragen oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an uns. Träger des Projekts ist Pharos e.V.