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Überblick über die Grundkurs-Sequenzen
Grundkurs 1: Einführung
Grundkurs 2:
Didaktische Prinzipien der politischen Bildung
Grundkurs 3:
Grundlegende Methoden des Politikunterrichts
Grundkurs 4:
Aktivierende Methoden des Politikunterrichts
Grundkurs 5:
Demokratie in der Schule
Grundkurs 1: Einführung
Die Politikdidaktik hat die Aufgabe, wissenschaftlich fundierte Antworten auf
die Fragen nach dem "Was", "Wozu", "Warum" und "Wie" des Politikunterrichts zu
geben:
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Was soll gelernt werden:
Auswahl der Themen und ihre Strukturierung
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Warum und wozu soll
gelernt werden: pädagogische Absichten und deren Begründung
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Wie soll gelernt werden:
Methoden, Medien, Lernort, Lernsituation
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Der vorliegende Themenkomplex
widmet sich in erster Linie der Frage nach dem "Wie" und stellt wichtige
Methoden für den Politikunterricht vor. An anderer Stelle - im Rahmen des
Themenkomplexes Politikdidaktik - finden Sie mehr Informationen zu den
anderen beiden Kernfragen, zu den Aufgaben und Zielen politischer Bildung.
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"Tools"
für den Politikunterricht
Als "Tools" bezeichnet Wolfgang Sander "Werkzeuge für die Planung, Realisierung
und Reflexion von Lernumgebungen". Er unterscheidet vier Arten von "Tools", die
hier einführend im Überblick dargestellt werden sollen. In weiteren Abschnitten
werden sie jeweils vertieft behandelt.
Didaktische Prinzipien: Sie helfen bei der Auswahl und Strukturierung
dessen, was im Unterricht oder in Seminaren behandelt wird. Damit machen sie das
komplexe und schwer eingrenzbare Feld der Politik lernbar. Insofern sind sie von
überragender Bedeutung bei der Planung und Durchführung von Politikunterricht.
Mit wichtigen didaktischen Prinzipien beschäftigt sich
Grundkurs 2.
Methoden: Sie sind das unmittelbare Handwerkszeug des Lehrenden im
Unterricht und in Seminaren. Sie eröffnen Wege des Lernens, "indem sie Schritte,
Abläufe und Regeln für die Begegnung der Lernenden mit dem jeweiligen Gegenstand
definieren". Um grundlegende Methoden wie Vortrag, Textanalyse und
Unterrichtsgespräch geht es in
Grundkurs 3, Grundkurs 4
stellt aktivierende Methoden wie Gruppenpuzzle, Debatte, Rollenspiel, Planspiel
und Projekt vor.
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Medien: Bei Medien handelt es sich um Werkzeuge, "die als
Arbeitsmittel und Informationsträger in didaktischer Absicht ausgewählt,
gestaltet und verwendet werden, um Hilfen zum Lernen zu bieten". Zu beachten
ist hierbei, dass es sich bei diesen Hilfsmitteln meistens um Medien handelt,
"in denen zugleich die politische Diskussion selbst stattfindet (wie
Zeitungen, Fernsehaufzeichnungen, Sachbücher oder Internetseiten).
Zudem eröffnen Medien, und hier insbesondere digitale Medien (...),
erhebliche Chancen für die Erstellung von Lernprodukten (...) (wie z.B.
Ausstellungen, Bild- und Textdokumentationen, Websites, digitale Videos)".
Medien kommt also im Politikunterricht in mehrfacher Hinsicht große
Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang sind auch die Diskussionen um
Schlüsselqualifikationen (wie professionelle Internetrecherche) und
Medienkompetenz und deren Stellenwert im Politikunterricht zu sehen.
Evaluation: Wolfgang Sander führt als viertes Werkzeug "Kriterien für
die Beobachtung, Analyse und Evaluation von Lernprozessen" an. Nachdem
dieses Gebiet lange vernachlässigt wurde, öffnen sich zunehmend auch
Politikdidaktik wie politische Bildung Prozessen der Evaluation. Umstritten
allerdings ist, wie die übergeordneten Ziele des
Politikunterrichts ("mündiger Bürger") einer Evaluation zugänglich gemacht
werden können (oder sollen).
[Alle Zitate aus: Wolfgang Sander, Theorie der politischen Bildung:
Geschichte - didaktische Konzeptionen - aktuelle Tendenzen und Probleme; in:
ders. (Hg.), Handbuch politische Bildung, Schriftenreihe der Bundeszentrale
für politische Bildung, Band 476, Bonn 2005, S. 28-30]
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[Autor: Ragnar Müller]
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