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Grundkurs 4: Aktivierende Methoden des
Politikunterrichts
Ein wichtiges Auswahlkriterium für Methoden bildet die Frage, inwiefern sie zur
Erreichung der Ziele politischer Bildung beitragen, wie sie das Schaubild
darstellt.
Ziele politischer Bildung |
Politische Bildung
vermittelt Grundwissen über Politik und versucht, Interesse an Politik zu
wecken. Das bildet die Voraussetzung für die anspruchsvolleren Ziele, vor
allem für die Fähigkeit zur selbständigen Analyse und Urteilsbildung.
Darüber hinaus zählt es zu den Aufgaben, dafür zu sorgen, dass die
Kompetenzen erworben und geübt werden, die eine aktive Bürgerin in der
Demokratie benötigt (Diskutieren, Medien nutzen, Rede halten etc.).
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Demokratie-
kompetenz wird eingeübt ... |
Hier kommen die
spezielleren, aktivierenden Methoden ins Spiel, um die es in diesem
Grundkurs geht. Sie haben den Vorzug, dass sie auch den anspruchsvolleren,
übergeordneten Zielen der politischen Bildung entsprechen. Sie vermitteln
nicht nur Wissen - und das tun sie auf eine außerordentlich nachhaltige
Weise -, sie ermöglichen nicht nur Verständnis - auch und gerade für
komplexe Sachverhalte -, sie dienen auch dazu, eben die angesprochenen
Demokratiekompetenzen einzuüben.
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... aber nur als Simulation |
Einschränkend muss
allerdings vermerkt werden, dass diese Kompetenzen im Rahmen der hier
vorgestellten Methoden immer nur mehr oder weniger "künstlich" eingeübt
werden können. Wer in einer Pro-Contra-Debatte im Klassenzimmer oder
Seminarraum eine Position vertritt, tut dies in einem sehr speziellen,
begrenzten Kontext. Lediglich die Projektmethode kann die Distanz zum "wirklichen
Leben" reduzieren helfen, während etwa Plan- und Rollenspiele immer
Simulationen bleiben. Deshalb ist es wichtig, dass Demokratie
in der Schule nicht nur mit unterschiedlichen Methoden vermittelt, sondern
auch tatsächlich praktiziert wird. Mit dieser Dimension beschäftigt sich
Grundkurs 5.
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Probleme |
Festzuhalten bleibt,
dass handlungsorientierte Methoden, von denen im Rahmen dieses Grundkurses
eine Auswahl vorgestellt wird, ohne Zweifel erhebliche Vorzüge aufweisen.
Allerdings stehen diesen Vorzügen auch Probleme gegenüber. Generell gilt,
dass die Durchführung dieser Methoden ein großes Engagement seitens der
Lehrerin oder des Seminarleiters erfordert, denn die Vorbereitung ist sehr
aufwändig. Außerdem erfordert es Mut, denn jedes Planspiel, jede Debatte
kann auch scheitern. Ein weiteres Problem bilden Rahmenbedingungen und
Vorgaben (z.B. Lehrplan). Häufig ist es schwierig, Projekte, Rollenspiele
etc. mit diesen Vorgaben in Einklang zu bringen. Schließlich ist darauf
hinzuweisen, dass die hier vorgestellten Methoden einen erheblichen
Zeitbedarf erfordern. |
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Auf weiteren Seiten werden folgende Methoden vorgestellt:
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Debatte: Friedliche
Konfliktlösung durch den Austausch von Argumenten macht den Kern der
Demokratie aus. Das kann in der Debatte eingeübt werden ... |
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Gruppenpuzzle:
Das Gruppenpuzzle ist eine besonders ausgeklügelte Form der Gruppenarbeit,
bei der die Lernenden zu Lehrenden werden ... |
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Plan- und Rollenspiel:
Simulationsspiele können ein sehr wirksames Mittel sein, Wissen nachhaltig
zu vermitteln. Zusätzlich werden Demokratiekompetenzen erworben ... |
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Projekt: Die
Projektmethode reduziert die Distanz der Schule zum "wirklichen Leben".
Schüler lernen, selbständig zu planen und erwerben Handlungskompetenzen
... |
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Betzavta: Diese in
Israel entwickelte Methode wählt einen völlig anderen, sehr interessanten
Ansatz des Demokratie-Lernens ... |
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[Autor: Ragnar Müller]
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