Betzavta ist ein
hebräisches Wort und bedeutet "Miteinander". Der Titel dieses Ansatzes zum
Demokratie-Lernen, der vom Adam Institute in Israel entwickelt wurde, ist
gleichzeitig Programm und philosophischer Hintergrund. Demokratie ist eine
Herrschafts-, Gesellschafts- und Lebensform, die im Kern davon ausgeht, dass
jeder das gleiche Recht auf Freiheit hat. Jeder hat das Recht, nach seinen
Überzeugungen und Werten zu leben, vorausgesetzt, er schränkt damit das
Recht der anderen nicht ein.
Demokratie könnte man also als eine Übereinkunft über dieses Kernprinzip
zwischen allen Mitgliedern einer Gesellschaft beschreiben. Damit diese
Gesellschaft auch funktionieren kann, braucht man Hilfsmittel (z.B.
Mehrheitsentscheidung, ein Rechtssystem etc.). Diese Hilfsmittel dienen dazu,
Konflikte und Probleme zu lösen, wenn auf anderem Wege keine Lösung gefunden
werden kann.
Einführung in Betzavta
Wir konnten eine ausgewiesene Expertin, die sich seit Jahren mit
Friedenserziehung im allgemeinen und der Methode Betzavta im besonderen
beschäftigt, dafür gewinnen, eine Einführung in diesen ungewöhnlichen Ansatz
für uns zu schreiben. Dr. Ulrike Wolff-Jontofsohns Text "Die Sprache der
Demokratie lernen mit Betzavta" steht zum Download und Ausdruck zur
Verfügung:
... Einführung in Betzavta [pdf, 126 KB] |
Was lernt man
bei Betzavta?
Die Teilnehmer der Betzavta-Workshops lernen, was das Grundprinzip der
Demokratie - "Jeder hat das gleiche Recht auf Freiheit" - bedeutet.
Sie setzen sich mit schwierigen Fragen der Demokratie und damit des
Politischen auseinander, entwickeln ein Verständnis für die
Komplexität und lernen, sich in diejenigen hineinzuversetzen, die in
einer Demokratie Entscheidungen treffen. Auf der persönlichen Ebene
lernen sie, Konflikte zu erkennen und zu lösen und sich in
Andersdenkende hineinzuversetzen. Weiterhin lernen sie, worin
demokratische Einstellungen bestehen und wie man sich demokratisch
verhalten kann.
Wie lernt man bei Betzavta?
Die Teilnehmer lernen nicht etwa, indem sie eine Information hören
oder lesen und rational verstehen. Die Teilnehmer lernen von innen,
also aus sich selbst heraus, indem sie etwas gefühlsmäßig erfahren und
verstehen (emotionales Lernen). Sie erfahren "am eigenen Leib" wie
sich ein inneres Dilemma anfühlt und dass es Lösungen dafür gibt, die
dem Kernprinzip der Demokratie (nämlich, dass jeder das gleiche Recht
auf Freiheit hat) im größtmöglichen Sinne entsprechen. |
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