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"... dem Rad in die Speichen fallen" Bereits unmittelbar nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten unter der Führung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 zeigt sich Dietrich Bonhoeffer als entschiedener und unerschrockener Gegner des nationalsozialistischen Unrechtssystems. Früher als die meisten seiner Zeitgenossen erkennt er die Tragweite der staatlichen Unrechtshandlungen. Werden grundlegende Menschenrechte verletzt, so Bonhoeffer in einem Aufsatz im April 1933, hat ein bekennender Christ die Pflicht Widerstand zu leisten. Notfalls gelte es "nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen". Bonhoeffer engagiert sich gegen die Gleichschaltung der Kirche, gegen den Krieg und für die "Feinde" der "Volksgemeinschaft". Diese werden vom NS-Staat radikal verfolgt und schließlich vernichtet. Sein von der christlichen Nächstenliebe geprägtes Menschenbild kennt weder politische noch soziale noch rassische noch nationale Grenzen. Vom bekennenden Christen und Menschenrechtler wird er zum tätigen Verschwörer. Ohne Rücksicht auf das eigene Leben beteiligt er sich an den konspirativen Vorbereitungen eines Umsturzes. Die Verschwörer werden enttarnt. Nach fast zweijähriger Haft bezahlt er für seine Zivilcourage mit dem Leben. Christliche Nächstenliebe und das Einstehen für Demokratie und Menschenrechte sind für Dietrich Bonhoeffer untrennbar. Der nationalsozialistische Unrechtsstaat macht Widerstand zur Pflicht. Die Ungeheuerlichkeit seiner Verbrechen treiben den bekennenden Christen zum Äußersten. Als tätiger Verschwörer ist er bereit, schwerste Schuld auf sich zu laden – ist bereit zum Tyrannenmord. Für seine Überzeugung bezahlt er mit seinem Leben. |
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