Inhaltsverzeichnis
Themen des
Online-Lehrbuchs zur EU:
Einleitung
Bedeutung der EU
Was ist die EU?
EU-Entwicklung
EU-Institutionen
EU-Internetrecherche
Suchmaschinen
Soziale
Suche
Dokumentensuche
Semantische
Suche
Deep
Web Suche
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EU-Internetrecherche
Einführung
Wer sich intensiver mit der EU beschäftigen möchte oder muss, der
ist zwingend auf das Internet angewiesen. Einmal angesichts der
enormen Fülle an Informationen, die die EU selbst über das World
Wide Web zur Verfügung stellt. Ein Blick etwa auf "Europa.
Das Portal der Europäischen Union", die
Website
der EU-Kommission oder des
Europäischen Parlaments vermittelt einen ersten Eindruck vom
immensen Umfang und der Vielfalt dieses Angebots.
Hinzu kommen die vom Umfang her auch für Experten nicht mehr
überschaubaren Informationen über die EU. So ergibt eine
Suche nach dem Suchbegriff "european union" bei Google im Oktober
2010 nicht weniger als 68 Millionen Treffer! |
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Aber auch schon das in der folgenden
Abbildung dargestellte Angebot von Wikipedia zur EU - unter Nutzung der
Suchmaschine
Wikimindmap - präsentiert sich von überwältigendem Ausmaß. Vor allem,
wenn man bedenkt, dass ein Klick auf die Pluszeichen die entsprechenden
Unterzweige weiter ausdifferenziert und ein Klick auf die grünen Pfeile
eine neue, in vielen Fällen ebenso komplexe Map mit dem jeweiligen
Begriff - beispielsweise "supranationalism" oder "European Council" - im
Zentrum generiert!
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Printpublikationen veraltet
Web 2.0: neuartige Quellen |
Ein weiterer Grund, der die Nutzung des World Wide Web als Basis für
Recherchen zur EU absolut zwingend macht, ist die ständige Veränderung
des Untersuchungsgegenstands. Wie wir im
Abschnitt zur EU-Entwicklung gesehen haben, ändern sich die
Spielregeln mit jeder neuen Vertragsänderung. Printpublikationen können
mit dieser Geschwindigkeit einfach nicht Schritt halten.
Außerdem sind mit der Herausbildung des Web 2.0 völlig neuartige Quellen
hinzugekommen, wie beispielsweise
Blogs,
Wikis,
Social Bookmarking-Dienste und viele andere mehr. Diese bieten in
vielen Fällen einen deutlichen Mehrwert, indem sie es erlauben,
Informationen gezielter und schneller aufzuspüren.
Fazit: Selbst eine sehr gute Linkliste (wie beispielsweise
diejenige der
Bibliothek der University of California Berkeley) könnte nicht
einmal in Ansätzen vollständig sein und vor allem auch nicht die
speziellen Interessen verschiedener Nutzer berücksichtigen. Was also tun? |
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Anlage des Abschnitts zur EU-Internetrecherche
Wir haben uns entschlossen, Ihnen zu zeigen, welche
Recherchemöglichkeiten und Suchinstrumente aktuell existieren und wie
Sie diese dazu nutzen können, um exakt die Informationen, die Sie zu
einem gegebenen Zeitpunkt benötigen, um Fallbeispiele für eine
Unterrichtseinheit, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse für Ihr
Seminarpapier oder die neuesten Details zur Zusammensetzung einer EU-Institution
zu finden.
Dabei können und wollen wir Ihnen natürlich nicht alle der rund 500.000
unterschiedlichen Suchinstrumente vorstellen. Diese lassen sich aber in
fünf Typen mit gemeinsamen Merkmalen einteilen, und eben diese Typen –
mit ihren jeweiligen Vorzügen und Nachteilen – möchten wir Ihnen
nahebringen und Ihnen zeigen, wie Sie damit Quellen zur EU möglichst
effektiv finden können.
Typ 1 |
Typ 2 |
Typ 3 |
Typ 4 |
Typ 5 |
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Suchmaschinen
(SM) |
Soziale
Suche |
Dokumenten-
suche |
Semantische
Suche |
Deep Web
Suche |
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- allgemeine SM
- Meta-SM
- Such-Interfaces
- Spezial-SM |
Zum Beispiel:
- Delicious
- Diigo
- Faviki |
Zum Beispiel:
- Slideshare
- Scribd
- Docstoc |
Zum Beispiel:
- Hakia
- Kosmix |
Zum Beispiel:
- DeepDyve
- Science-Research
- WorldWide-Science |
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Damit sieht das Programm folgendermaßen aus: Wir werden mit dem
bekanntesten Typ, den Suchmaschinen, beginnen und Ihnen dabei vor allem
auch die verschiedenen Spezialsuchmaschinen vorstellen, die
hervorragende Ergebnisse liefern. Die beiden nächsten Typen - soziale
und Dokumentensuche - erschließen Inhalte, die von Internetnutzern
aufbereitet bzw. erstellt wurden und die außerordentlich hilfreich sein
können. Die auf neuartigen Technologien beruhende semantische Suche
bemüht sich um eine sinnverstehende Auswahl von Quellen. Mit ihr können
Sie auch in natürlicher Sprache recherchieren.
Surface und Deep Web
Besondere Vorzüge weisen die Deep Web Suchmaschinen auf. Um Ihnen zu
ermöglichen, diese Vorzüge zu verstehen und würdigen zu können, ist es
notwendig, kurz etwas auszuholen. Das Web lässt sich grob in zwei
Bereiche einteilen. Einmal das Oberflächen-Web (englisch "Surface Web"),
das von Suchmaschinen wie Google, Bing und vielen anderen durchsucht und
indexiert wird. Aus diesen Indexen werden dann die Ergebnisse für Ihre
Recherchen generiert.
Die Inhalte dieses Oberflächen-Webs bestehen aus statischen Webseiten,
die von den Suchmaschinen mit Hilfe von Crawlern durchsucht werden
können. Dabei handelt es sich um riesige Mengen von ungefilterten
Informationen, die mit Hilfe komplexer Algorithmen so geordnet werden,
dass Sie die relevanten Quellen möglichst auf den ersten Seiten der
Suchresultate angezeigt bekommen.
Demgegenüber sind die – nach Schätzungen 500-700 Mal so umfangreichen! -
Inhalte des Deep oder Invisible Web für die üblichen Suchmaschinen
unsichtbar. Das hängt damit zusammen, dass sie gar nicht im Web stehen
und damit indexiert werden können, sondern erst mit Hilfe einer Abfrage
der entsprechenden Datenbanken ans Licht befördert werden. Die dort
liegenden Informationen – häufig auch (wissenschaftliche) Literatur –
weisen eine hervorragende Qualität auf und sind für jeden, der sich
eingehender mit der EU beschäftigen will, unverzichtbar.
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Zum Abschluss dieser Einführung sei noch darauf hingewiesen, dass dieser
Ihnen zwar die Voraussetzungen an die Hand gibt, um bei Ihren Recherchen
zur EU hochrelevante Resultate zu erhalten, aber angesichts der Tatsache,
dass Internetrecherche sich zu einem hochkomplexen Spezialgebiet
entwickelt hat, auch nicht annähernd alle Aspekte behandeln kann und
will.
Wenn Sie sich dazu einen umfassenden Überblick verschaffen wollen,
empfehle ich Ihnen einen Besuch des kostenlos zur Verfügung stehenden,
mehr als 400 Seiten und 11 Tutorials umfassenden Kurses "Professionelle
Internetrecherche und Wissensmanagement für Hochschulen – Tutorials zum
Selbststudium", der von der
Gesellschaft
Agora in Kooperation mit dem
Institut für
Politikwissenschaft der Universität Tübingen sowie der
Züricher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften entwickelt wurde und im September 2010
online ging.
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zu Typ 1: Suchmaschinen
[© Text und Grafiken: Gesellschaft
Agora]
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