1968 |
Von der Apollo
8-Mission erstellte Fotos von der Erde als "blauer Murmel" im Weltall werden
veröffentlicht. |
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Die Generalversammlung
der Vereinten Nationen befasst sich zum ersten Mal mit der globalen
Umweltproblematik. |
1970 |
In den USA wird mit dem
Clean Air Act das erste umfassende Luftreinhaltungsgesetz
verabschiedet (1972 folgt der Clean Water Act). |
1971 |
"Die Grenzen des
Wachstums" von Dennis und Donella Meadows erscheint und löst eine
lebhafte Debatte aus. Dieser Bericht wurde vom 1970 gegründeten
Club of Rome in
Auftrag gegeben, dessen Ziel es ist, sich mit globalen Fragen
auseinanderzusetzen. In der Untersuchung werden 5 Variablen miteinander
verknüpft: Bevölkerungszahl, Industrieproduktion, Nahrungsmittel,
Rohstoffvorräte und Umweltverschmutzung. Diagnostiziert wird eine
katastrophale Zuspitzung der Rohstoffverknappung und Umweltverschmutzung.
Außerdem wird festgestellt, dass eine nachholende Entwicklung der
Entwicklungsländer auf das Niveau der Industrieländer die ökologische
Tragfähigkeit der Erde überlasten würde. |
1972 |
In Stockholm findet auf
Initiative der USA und der skandinavischen Länder die Konferenz über die
menschliche Umwelt (ECO I) statt. Sie empfiehlt die Einrichtung eines
UN-Umweltprogramms, das am 15. Dezember von der Generalversammlung der
Vereinten Nationen gegründet wird: United Nations Environment Programme
(UNEP).
Die Staaten der "Gruppe
77", einem Zusammenschluss der Entwicklungsländer in der UN-Generalversammlung,
nahmen (ebenso wie die Staaten des "Ostblocks") nicht an der ECO I-Konferenz
teil, da sie die umweltpolitischen Forderungen als "neo-kolonialistischen"
Akt interpretierten: Zunächst habe sich der Norden durch ungezügeltes
Wachstum auf Kosten des Südens bereichert und ein hohes Wohlstandsniveau
erreicht, nun erklärten die Industriestaaten die "Grenzen des Wachstums" für
gekommen und hinderten den Süden an einer nachholenden Entwicklung. Hieran
wird deutlich, dass der Nord-Süd-Konflikt von Anfang an eine entscheidende
Rolle in der internationalen Umweltpolitik spielte.
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1973 |
1. Ölkrise. |
1977 |
Konferenz der Vereinten
Nationen über Desertifikation (Wüstenbildung). |
1978 |
Ölpest in der Bretagne
(Frankreich), nachdem der Tanker Amoco Cadiz auf Grund gelaufen war.
Weitere große
Tankerkatastrophen waren:
1989 Bahia Paraiso (Kap Hoorn, Antarktis) - 1000 Tonnen Öl
1989 Exxon Valdez (Alaska) - 41.000 Tonnen Öl
1992 Katina P (Mosambik) - 66.000 Tonnen Öl
1992 Aegean Sea (Spanien) - 81.000 Tonnen Öl
1993 Braer (Shetland-Inseln) - 98.000 Tonnen Öl
1994 Cosma A (südlich von Hongkong) - 23.000 Tonnen Öl
1996 Sea Empress (Wales) - 70.000 Tonnen Öl
1997 Nachodka (Japan) - 20.000 Tonnen Öl
1999 Erika (Bretagne) - 26.000 Tonnen Öl
2001 Jessica (San Cristobal)
2002 Prestige (Spanien)
2003 MT Tasman Spriti (Pakistan)
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1979 |
Erste Weltklimakonferenz in Genf: Das Weltklimaprogamm (WCP) wird
verabschiedet. Es besteht aus mehreren Einzelprogrammen:
World Climate Impact Programme (WCIP)
World Climate Research Programme (WCRP)
World Climate Data Programme (WCDP)
World Climate Applications Programme (WCAP)
Damit wird eine international abgestimmte Klimapolitik begründet. |
1980 |
Der
Bericht "Global 2000" erscheint. In diesem Bericht an den damaligen
US-Präsidenten Jimmy Carter wird die ökologische Tragfähigkeit der Erde und
die globale Vernetzung wichtiger ökologischer Bestimmungsgrößen untersucht. |
1982 |
Die
UN-Generalversammlung verabschiedet die
World Charter for Nature. |
1983 |
Die
Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED) nimmt unter dem Vorsitz
der norwegischen Ministerpräsidentin Gro H. Brundtland ihre Arbeit auf. Sie
soll eine Bestandsaufnahme der Umweltsituation erarbeiten und die
Wirksamkeit des UNEP prüfen. |
1985 |
Das
Ozonloch über der Antarktis wird entdeckt. |
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Wiener
Konvention: Zielvorgaben zur Reduktion der Produktion und des Verbrauchs des
"Ozonkillers" FCKW werden zum Schutz der Ozonschicht beschlossen. |
1986 |
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. |
1987 |
Der Brundtland-Bericht
(Bericht der WCED) wird unter dem Titel "Our Common Future"
veröffentlicht. Er enthält die bis heute maßgebliche Definition von
sustainable development (nachhaltige Entwicklung), das seither das
Leitbild der internationalen Umweltpolitik darstellt: "Sustainable
development is development that meets the needs of the present without
compromising the ability of future generations to meet their own needs." Als Folge des Berichts
beschließt die UN-Generalversammlung, eine Konferenz über Umwelt und
Entwicklung (UNED) abzuhalten (siehe 1992, Rio-Konferenz).
Die Kommission stellt in ihrem Bericht fest, dass ökologische
Entwicklungshilfe alleine nicht ausreiche, um die anstehenden Probleme zu
lösen. Erforderlich sei eine Änderung des zerstörerischen Lebensstils der
Industriestaaten des Nordens, beispielsweise durch eine Verringerung des
Pro-Kopf-Verbrauchs von Energie, Wasser. Mineralien und Landschaft.
Entwicklungshilfe dürfe nicht mehr für die Erschließung von Rohstoffquellen
verwendet werden. Umwelttechnologie wie moderne Kohle-Gas-Kombinationen,
Klärwerke und Müllverwertungstechnik müssten weltweit verbreitet werden.
Die Kommission stellte weiterhin fest, dass es seit Mitte der 80er Jahre
trotz Entwicklungshilfe einen Nettokapitaltransfer von Süd nach Nord in Höhe
von rund 40 Milliarden US-Dollar jährlich gebe, wobei diese Mittel
vorwiegend durch Raubbau an der Natur erwirtschaftet würden. Nachdrücklich
wurde auf den Zusammenhang von Umweltschutz und Entwicklung hingewiesen. |
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Verabschiedung des
Montrealer Protokolls
über
Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen. Die Vorgaben
der Wiener Konvention werden konkretisiert, indem quantitative
Verpflichtungen zum Ausstoß von FCKW und Halonen festgelegt werden. Auf den
Folgekonferenzen (1989 Helsinki, 1990 London, 1992 Kopenhagen, 1995 Wien,
1997 Montreal, 1999 Peking) werden die Beschlüsse sukzessive verschärft.
Dieses Ozonregime gilt als Musterbeispiel für erfolgreiche internationale
Umweltpolitik. Einschränkend muss aber hinzugefügt werden, dass es sich bei
dem Problem des Schutzes der Ozonschicht im Vergleich etwa mit dem Problem
des Klimawandels um ein relativ einfach zu bearbeitendes Problem handelt.
Wenige Stoffe wurden eindeutig als Verursacher identifiziert. Diese Stoffe
können großteils relativ einfach ersetzt werden. |
1988 |
UNEP
und WMO
(World Meteorological Organization) errichten das Intergovernmental Panel on Climate
Change (IPCC).
Die in diesem Gremium
arbeitenden Experten befassen sich mit Fragen der Umweltforschung und
Folgenabschätzung, vor allem mit der Sammlung und Bewertung
wissenschaftlicher Erkenntnisse über den Klimawandel und seinen Auswirkungen
sowie mit der Ausarbeitung politischer Strategien. |
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In
Toronto findet eine Klimakonferenz statt. Sie bildet den Auftakt für weitere
Konferenzen in Den Haag, Hamburg und London (1989).
Wichtigstes Ergebnis der
Konferenz ist der Aufruf zur Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen um 20%
bis zum Jahr 2005 und zur Ratifizierung des Montrealer Ozonprotokolls. |
1989 |
Die
erste Vertragskonferenz
zum Montrealer Protokoll findet in
Helsinki
statt. |
1990 |
Die
zweite Vertragskonferenz
zum Montrealer Protokoll findet in
London
statt. |
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Zweite
Weltklimakonferenz in Genf.
Es besteht nun ein weitgehender
wissenschaftlicher Konsens darüber, dass ein Klimawandel von verschiedenen
Treibhausgasen verursacht wird. Die Notwendigkeit der Reduktion von
Kohlendioxid, Stickoxiden, Methan und FCKWs wird angemahnt. Die Forderung
des IPCC, den Ausstoß dieser Treibhausgase um 60% zu reduzieren, fand
dennoch keine große Unterstützung. |
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Die
UN-Generalversammlung errichtet das Intergovernmental Negotiating Committee
for a Framework Convention on Climate Change (INC).
Dieses Gremium hat die Aufgabe,
bis zur Konferenz in Rio 1992 eine globale Konvention zum Schutz des Klimas
zu erarbeiten. |
1991 |
Die
schlimmste Ölkatastrophe der Geschichte ereignet sich, als im Golfkrieg ca.
570 Millionen Liter Rohöl aus Verladestationen und zerstörten Tankern
auslaufen. |
1992 |
Konferenz über Umwelt und
Entwicklung in Rio de Janeiro (United Nations Conference on Environment
and Development -
UNED,
"Earth Summit")
160 Staaten verabschieden die
Klimarahmenkonvention
der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die
Emissionen von Treibhausgasen bis zum Jahr 2000 auf das Niveau von 1990 zu
reduzieren (Text
der Konvention; die Konvention tritt 1994 in Kraft, nachdem sie von 50 Staaten
ratifiziert wurde; Folgekonferenzen finden 1995 in Berlin, 1996 in Genf,
1997 in Kyoto, 1998 in Buenos Aires, 1999 in Bonn, 2000 in Den Haag, 2001 in
Bonn und Marrakesch, 2002 in Neu-Delhi und 2003 in Mailand statt; 10 Jahre nach Rio findet
2002 in Johannesburg der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung statt).
Mit der Rio-Deklaration wurde erstmalig eine umfassende Erklärung zum
Ziel der Nachhaltigkeit vorgelegt und nationale Nachhaltigkeitsstrategien
gefordert (Text
der Deklaration).
Neben der Klimarahmenkonvention wurden zwei weitere Umwelt- und
Entwicklungskonventionen verabschiedet, nämlich zur Biodiversität und
zur Bekämpfung der Desertifikation (= Ausbreitung der Wüsten).
Weiterhin wurden Leitlinien zum Schutz der Wälder aufgestellt.
Zentral war die Verabschiedung der Agenda 21, ein umfangreiches
Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert (Text
der Agenda 21). Darin werden fast alle entwicklungsrelevanten Aspekte
behandelt: Armutsbekämpfung, Geschlechtergleichheit, Berücksichtigung der
Interessen indigener Völker, Partizipation gesellschaftlicher Gruppen am
politischen Prozess, Klimaschutz, Artenschutz, Schutz der
Trinkwasserreserven etc. Das Kapitel 28 widmet sich der kommunalen Ebene: "Lokale
Agenda 21" (siehe Grundkurs 3). |
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Vertragskonferenz
zum Montrealer Protokoll in
Kopenhagen . |
1993 |
Erstes
Treffen der UN-Kommission für nachhaltige Entwicklung (CSD) |
1995 |
Erste
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Berlin mit dem Ziel,
innerhalb von zwei Jahren verbindliche Reduktionsziele für die
Industrieländer festzuschreiben. |
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Vertragskonferenz
zum Montrealer Protokoll in
Wien . |
1996 |
Zweite
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Wien . |
1997 |
Auf der
dritten
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Kyoto wird das Kyoto-Protokoll
verabschiedet (Text
des Protokolls).
Es ist ein Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention und
schreibt - das ist die entscheidende Neuerung - verbindliche Ziele
für die Verringerung des Ausstoßes von folgenden
Treibhausgasen fest:
Kohlendioxid (CO2, dient auch als Referenzwert), Methan (CH4),
Distickstoffoxid (Lachgas, N2O), Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe
(H-FKW/HFCs), Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW/PFCs) und
Schwefelhexafluorid (SF6).
Die Vertragsstaaten verpflichten sich, ihre Emissionen bis 2012 um
durchschnittlich 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Die
einzelnen Länder haben dabei unterschiedliche Vorgaben, die vor allem von
ihrer wirtschaftlichen Entwicklung abhängen. Für die EU-Staaten ist eine
Senkung der Emissionen um 8 Prozent vorgesehen, Russland und die Ukraine
haben sich dazu verpflichtet, das Niveau von 1990 nicht zu überschreiten und
für die Volksrepublik China, Indien und für Entwicklungsländer sind gar
keine Beschränkungen vorgesehen.
Das Protokoll trat am 16. Februar 2005 in Kraft, nachdem 55 Staaten, die in
der Summe mehr als 55 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Emissionen des Jahres
1990 verursachten, das Abkommen ratifiziert hatten.
Einige Staaten, wie die USA, Australien, Kroatien und das Fürstentum Monaco,
haben das Protokoll nicht ratifiziert. Mehrere OPEC-Staaten haben hingegen
ihre Vorbehalte aufgegeben und ratifiziert. Ob die Ziele erreicht werden
können, ist fraglich, da viele der beigetretenen Staaten ihren
Kohlendioxid-Ausstoß seit 1990 erhöht haben. |
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Vertragskonferenz
zum Montrealer Protokoll in
Montreal . |
1998 |
Die
vierte
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Buenos Aires beschließt, ein detailliertes Regelwerk zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls
zu entwickeln. |
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"Jahrhundert-Überschwemmungen"
in China und Bangladesch, Hurricane Mitch: Insgesamt 54 Länder sind in
diesem Jahr von Überschwemmungen betroffen, 45 Länder von Dürren. 1998
herrschte die höchste durchschnittliche Jahrestemperatur, die jemals
gemessen wurde.
Insgesamt häufen sich im Lauf der 1990er Jahre die Umweltkatastrophen. |
1999 |
Vertragskonferenz
zum Montrealer Protokoll in
Peking . |
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Die
fünfte
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Bonn konkretisiert das
Regelwerk zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls. |
2000 |
Auf der
sechsten
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Den Haag kann keine
Einigung über die Ausführungsbestimmungen zum Kyoto-Protokoll erzielt werden. |
2001 |
Eine
Zusatzkonferenz der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention in
Bonn wird erforderlich,
nachdem die USA ausgestiegen sind. |
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Die
siebte
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Marrakesch verabschiedet ein umfassendes Übereinkommen zur Umsetzung der bisherigen
Beschlüsse.
Für die Reduktionsziele der einzelnen Länder sollen Maßnahmen angerechnet
werden können, die Kohlendioxid binden (Senken), beispielsweise in Wald- und
Landwirtschaft. Ebenso können Aufforstungsprojekte in Entwicklungsländern
angerechnet werden. |
2002 |
Auf der
achten
Vertragsstaatenkonferenz in
Neu-Delhi brechen Interessenkonflikte der Länder
untereinander auf. |
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Weltgipfel für
nachhaltige Entwicklung in Johannesburg ("Rio+10",
Internet)
Zahlreiche Beschlüsse werden gefasst, beispielsweise zu den Themen
Trinkwasser, Entwicklungshilfe und Kyoto-Protokoll. Es werden allerdings
keine Zeitvorgaben gemacht und die Beschlüsse besitzen keine rechtliche
Verbindlichkeit. |
2003 |
Neunte
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in
Mailand . |