Inhaltsverzeichnis
Themen des
Online-Lehrbuchs zur EU:
Einleitung
Bedeutung der EU
Was ist die EU?
EU-Entwicklung
Einführung
Etappe
1
Etappe
2
Etappe
3
Etappe
4
Etappe
5
Etappe
6
EU-Institutionen
EU-Internetrecherche
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EU-Entwicklung
Wie im Abschnitt "Was ist die EU?"
erläutert, handelt es sich bei der EU um eine historisch neuartige
Form politischer Organisation, die von der Politikwissenschaft
deswegen als „System sui generis“ (System eigener Art)
bezeichnet wird.
Damit drängen sich eine Reihe von Fragen auf: Wie konnte sich
dieses System herausbilden? Warum verändert es sich ständig? Was
sind die Ursachen für die Veränderungen? Uns interessiert natürlich
auch, warum in manchen Phasen der EU-Geschichte sehr wenig voranging,
während die EU-Entwicklung in anderen Phasen
eine erstaunliche Dynamik entfaltete.
So hat es beispielsweise nach den Römischen Verträgen von 1957 drei
Jahrzehnte gedauert, bis mit der Einheitlichen Europäischen Akte
1987 die erste große Vertragsrevision gelang. Danach aber ging es
plötzlich schnell. In rascher Folge wurden große Vertragsrevisionen
vorgenommen:
1993 Vertrag von Maastricht
1999 Vertrag von Amsterdam
2003 Vertrag von Nizza
2004 Verfassungsvertrag (2005 gescheitert)
2009 Vertrag von Lissabon
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Ziele des Abschnitts
Um Antwortversuche auf die genannten Fragen soll es im vorliegenden
Abschnitt gehen, wobei die Leitfrage nach den Triebkräften und
Hemmnissen des Integrationsprozesses im Mittelpunkt stehen soll. Das
heißt, dass uns die Entwicklung der EU nicht einfach als eine Abfolge
von Etappen und wichtigen Weichenstellungen interessiert. Gelingt es,
die Leitfrage plausibel zu beantworten, so steht neben dem Modell des
Mehrebenensystems aus dem Abschnitt "Was ist
die EU?" ein zweites Instrument zur Verfügung, das die EU
verstehen hilft.
Dabei geht es nicht nur darum, die bisherige EU-Entwicklung zu
verstehen. Ein wichtiges Ziel dieses Abschnitts ist auch, zukünftige
Ereignisse einordnen und bewerten zu können. Um ein eigenständiges
Verständnis gewinnen zu können, ist aber gerade bei der sich ständig
verändernden EU eine langfristige Perspektive eine zentrale
Voraussetzung. Wer nicht weiß, wie die Institutionen und ihr
Zusammenspiel entstanden sind und sich durch Krisen und Kompromisse
entwickelt haben, dem wird das Verständnis der EU verschlossen bleiben.
Nur eine langfristige Perspektive lässt die wesentlichen
Bestimmungsfaktoren erkennen, die Fortschritte und Krisen in der
Vergangenheit ebenso erklären helfen wie die der Gegenwart und Zukunft. |